WIR FÖRDERN

Preisgekrönte Studie hilft jungen Krebs-Patienten

Untersuchung mit Fördermitteln unserer Stiftung abgeschlossen

Ein Forscherteam um den Leipziger Nuklearmediziner Dr. Lars Kurch hat wegweisende neue Erkenntnisse für die Therapie von Krebs bei Kindern und Jugendlichen gewonnen. In einer mit Mitteln unserer Stiftung unterstützten Studie gelang es nachzuweisen, wie das bei der Krebs-Diagnose störende sogenannte braune Fett zuverlässig zurückgedrängt werden kann. 

„Braunes Fett befindet sich vor allem im Schulter-Nackendreieck, in den Achselhöhlen und um die großen Gefäße im Brustkorb“, erklärt Dr. Kurch. Also genau dort, wo die Mediziner bei jungen Krebspatienten nach Lymphdrüsenkrebs suchen. Dabei nimmt das an sich harmlose braune Fett den für die nuklearmedizinische Untersuchung wichtigen radioaktiv markierten Zucker auf und verfälscht die Ergebnisse - gerade bei jüngeren Patienten, denn jeder Säugling kommt mit braunem Fett zur Welt, das sich im Laufe des Lebens zurückbildet. 

Für ihre groß angelegte Studie haben die Forscher Daten aus mehr als 1.000 Untersuchungen analysiert, die mit einem speziellen Bildgebungsverfahren, der Positronen-Emissions-Tomographie, durchgeführt wurden. Dabei zeigte sich: Patienten müssen optimal auf die nuklearmedizinische Untersuchung vorbereitet werden: Kombiniert man eine Wärmebehandlung mit Medikamenten aus der Gruppe der unselektiven Betablocker, lässt sich braunes Fett nur noch bei 8,3 Prozent der Patienten nachweisen. 

„Mit diesem erstmals in einer großen Kohorte nachgewiesenen Wissen können wir künftig verhindern, dass Patienten schwere Folgeschäden durch zu häufige Untersuchungen oder durch nicht nötige Strahlentherapien davontragen“, betont Dr. Kurch. Erste Ergebnisse der Studie wurden wegen ihrer Bedeutung unlängst mit dem MTRA-Vortragspreis der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin prämiert. 

„Wir sind sehr froh, dass unsere Unterstützung zu so einem bedeutenden Forschungsergebnis beitragen konnte, das künftig vielen Patienten zugute kommt“, freut sich Dr. Joachim Wicke, Vorstandsvorsitzender unserer Stiftung. Die Stiftung vergab 21.000 Euro an das Forschungsprojekt.

Autor: Uwe Schimunek  

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