Geförderte Projekte in Leipzig
Folgende Projekte konnten durch unsere Stiftung bislang in Leipzig gefördert werden:
2022
Antragsteller
Dr. Lars Kurch
Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin des Universitätsklinikums Leipzig
Projektthema
Evaluation der qPET-Methode auf Basis von Patienten-Daten der EuroNet-PHL-C1-Studie
Projektbeschreibung
Die EuroNet-PHL-C1-Studie zur Therapieoptimierung von Kindern und Jugendlichen mit einem Hodgkin-Lymphom rekrutierte im Zeitraum von 2007 bis 2013 ca. 2100 Patienten in über 20 verschiedenen Ländern. Hauptziel war die Vermeidung therapiebedingter Nebenwirkungen, die insbesondere durch die Strahlentherapie hervorgerufen werden. Bei Feststellung eines adäquaten Therapieansprechens wurde auf die sich der Chemotherapie anschließende Strahlenbehandlung verzichtet. Von einem adäquaten Therapieansprechen wurde dann ausgegangen, wenn die Reststoffwechselaktivität in sämtlichen Lymphom-Restbefunden einen Deauville-Score von 2 nicht überschritt.
Bei der Bewertung der Reststoffwechselaktivität kam bislang ein rein visuelles Verfahren zum Einsatz, dass aufgrund möglicher optischer Täuschungen bei der Bewertung mit dem menschlichen Auge fehleranfällig und zu ungenau erscheint. Die Arbeitsgruppe um Dr. Kurch hat daher vor 10 Jahren begonnen, eine Methode zur quantitativen Deauville-Skalierung zu entwickeln – die sog. qPET-Methode.
Bei der qPET-Methode misst man im Befundbild den durchschnittlichen Reststoffwechsel im verbliebenen Lymphomgewebe sowie den durchschnittlichen Stoffwechsel im gesunden Lebergewebe und setzt beide Zahlenwerte in ein Verhältnis. Neben der Möglichkeit, mit den ermittelten Zahlenwerten Berechnungen durchführen zu können, gestattet die qPET-Methode auch eine Objektivierung der visuellen Befundung, da Messungen im selben Lymphomrest bzw. in der Leber auch unter verschiedenen Bild-Auswertern zu denselben Zahlenwerten führen sollten, da sie nicht von Phänomenen wie der visuellen Kontrast-Illusion beeinflusst sind.
Anhand der Daten aus der EuroNet-PHL-C1-Studie wurde die qPET-Methode entwickelt und anhand von nahezu 900 Patienten evaluiert. Die überzeugenden Ergebnisse - allerdings noch ohne Korrelation mit den Überlebensdaten - wurden hochrangig publiziert. In der sich anschließenden EuroNet-PHL-C2-Studie (Rekrutierung zwischen 2015-2021) fungierte die qPET-Methode bereits als integraler Bestandteil zur Bewertung des Lymphom-Reststoffwechsels. Für die Patienten der EuroNet-PHL-C1-Studie liegen mittlerweile ausreichend lange Nachbeobachtungszeiten vor, sodass nun eine Korrelation der qPET-Werte mit dem progressionsfreien Überleben und dem Gesamtüberleben sinnvoll ist.
In der Medizin liefern die verschiedenen diagnostischen Maßnahmen (Bildgebung wie CT, MRT, PET), Blutanalysen, klinische Untersuchung/Anamnese oder Gewebsuntersuchungen jeweils Bausteine, die zu einem Gesamtbild zusammengesetzt werden und in ihrer Gesamtheit genauere prognostische Aussagen erlauben. Mit Bestimmung der qPET-Werte für nahezu alle Patienten der EuroNet-PHL-C1-Studie wird die Ausgangsbasis dafür geschaffen, den Reststoffwechsel nach 2 Kursen Chemotherapie (OPEA) mit einer Vielzahl anderer Parameter in Beziehung zu setzen und die prognostische Potenz der Einzelfaktoren bzw. ihrer Kombinationen zu bestimmen. Dies wiederum könnte einen weiteren, wichtigen Beitrag zu einer individuell gesteuerten Therapie leisten.
beantragte Projektmittel
Personalmittel, Reisekosten, Publikationskosten, Serverkosten in Höhe von 27.779,90 €
2022
Antragsteller*innen
Dr. med. Thomas Georgi
Prof. Dr. med. Regine Kluge
Dr. med. Lars Kurch
Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin
Prof. Dr.-Ing. Stefan Posch
Dr. Birgit Möller
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Institut für Informatik
Projektthema
Anwendung künstlicher Intelligenz zur Identifizierung prognostischer Faktoren in der prätherapeutischen FDG-PET bei kindlichen Hodgkin-Lymphomen (Folgeantrag)
Projektbeschreibung
Das Projekt baut auf das bereits 2021 geförderte Vorhaben „Anwendung künstlicher Intelligenz zur automatischen Erkennung von Tumorgewebe in der FDG-PET bei kindlichen Hodgkin-Lymphomen“ auf.
Im Moment wird die initiale PET-Untersuchung bei Patienten mit Hodgkin Lymphom zur Stadien- und Therapiegruppenfestlegung und als Vergleichsuntersuchung für die Verlaufskontrollen genutzt. Bisher ungenutzt für die Risikobewertung und Therapiesteuerung bleibt das sehr unterschiedliche Tumorausbreitungsmuster. Im Gegensatz zu Karzinomen, bei denen in der Regel ein Primärtumor vorliegt, handelt es sich bei Lymphomen um systemische Erkrankungen des Lymphsystems, bei denen häufig multiple Tumormanifestationen in verschiedenen Körperregionen auftreten. Anhand bisheriger Erfahrungen in der Befundung von Patienten mit Hodgkin Lymphom wird die Ansicht vertreten, dass sich verschiedene typische Befallsmuster unterscheiden lassen und dass eine Abhängigkeit zwischen dem Befallsmuster und dem Therapieansprechen besteht.
Die bei den Antragsteller*innen im Rahmen jahrelanger Referenzbegutachtungen gesammelten PET-Bilddaten bieten eine hervorragende Möglichkeit zur Analyse des Tumorbefallsmusters und der Tumortextur, insbesondere im Hinblick auf deren prognostischen Wert. Der Einsatz der künstlichen Intelligenz ermöglicht eine umfassende Evaluation der gesamten Bilddatensätze. Hierbei steht insbesondere der Vergleich von Patienten mit gutem und schlechtem Therapieansprechen bzw. mit und ohne späterem Rezidiv im Vordergrund.
Das Ziel des aktuellen Projektes ist es, mithilfe des Einsatzes der künstlichen Intelligenz prognostische Parameter in der prätherapeutischen FDG-PET zu identifizieren, die ein schlechtes Ansprechen auf die Chemotherapie bzw. ein späteres Rezidiv der Erkrankung vorhersagen. Dies könnte langfristig zu individualisierten Therapieangeboten für Patienten mit entsprechenden Risikofaktoren führen.
beantragte Projektmittel
40.000,00 €
Projektlaufzeit
12 Monate
2021
Antragstellerin
Dr. rer. nat. Ina Patties
Universität Leipzig, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Experimentelles Labor für Strahlenbiologie
Projektthema
Präklinische In-vivo-Studie:
Fraktionierte Therapie mit Prexasertib und lokaler Bestrahlung im Medulloblastom-Mausmodell
Projektbeschreibung
Das Medulloblastom ist ein hochgradig bösartiger Tumor des Kleinhirns. Er tritt bevorzugt bei Kindern zwischen 4 und 9 Jahren auf. In Abhängigkeit von der Subgruppe können nur etwa 60 Prozent der Patient*innen geheilt werden. Die derzeitige Standardtherapie umfasst dabei die Tumorentfernung, gefolgt von einer Chemo- und Strahlentherapie. Bedingt durch diese häufig sehr aggressive Behandlung wird, besonders bei jüngeren Kindern, die Neubildung neuronaler Strukturen geschädigt, die für Konzentration, Lernfähigkeit und Gedächtnis notwendig sind. Jahre nach der Therapie beobachtet man bei diesen Kindern häufig ein vermindertes intellektuelles Leistungsvermögen und hormonelle Defizite. Daher ist es dringend notwendig neue, innovative Therapiemöglichkeiten zu entwickeln, die eine verbesserte Tumorkontrolle und dabei eine verminderte Normalgewebstoxizität erzielen.
In diesem Projekt soll der therapeutische Effekt einer kombinierten Therapie mit dem Wirkstoff Prexasertib und fraktionierter Strahlentherapie im Mausmodell evaluiert werden.
beantragte Projektmittel
25.000,00 €
Projektlaufzeit
12 Monate
2021
Antragsteller*innen
Dr. med. Thomas Georgi
Prof. Dr. med. Regine Kluge
Dr. med. Lars Kurch
Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin
Prof. Dr.-Ing. Stefan Posch
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Institut für Informatik
Projektthema
Anwendung künstlicher Intelligenz zur automatischen Erkennung von Tumorgewebe in der FDG-PET bei kindlichen Hodgkin-Lymphomen
Projektbeschreibung
In der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin der Universität Leipzig erfolgt seit vielen Jahren die Referenzbegutachtung für Kinder und Jugendliche mit Lymphdrüsenkrebs (Hodgkin-Lymphom). Dabei kommt ein besonderes Bildgebungsverfahren zum Einsatz, die sog. Positronen-Emissions-Tomographie (PET).
Im Zuge dieser Begutachtungen ist ein umfangreicher Fundus an Bilddaten entstanden, der eine einzigartige Möglichkeit zur Analyse des Tumorbefallsmusters und der Tumortextur bietet. Der Einsatz der künstlichen Intelligenz (KI) ermöglicht eine umfassende Auswertung der gesamten Bilddatensätze, sodass multiple, potenziell prognosewirksame Kriterien gleichzeitig und in Kombination evaluiert werden können. Ziel der aktuellen Untersuchung ist das Training einer KI-Software für die Tumorerkennung.
beantragte Projektmittel
40.000,00 €
Projektlaufzeit
18 Monate
2021
Antragstellerin
M. Sc. Anna Kirstein
Universitätsklinikum Leipzig, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin
Zentrum für Pädiatrische Forschung
Projektthema
Entwicklung eines Zellmodells zur Erforschung von Fettgewebstumoren bei Kindern mit PTEN Keimbahnmutation mittels CRISPR/Cas-Methode
Projektbeschreibung
Patient*innen mit dem sogenannten PTEN-Hamartom-Tumor-Syndrom (PHTS) neigen bereits im Kindesalter zur Entwicklung gut- und bösartiger Tumore. Die Forschungsgruppe an der Uniklinik Leipzig beschäftigt sich seit einigen Jahren mit der Entstehung und Therapie von Lipomatosen (diffuse Zunahme des Fettgewebes) bei pädiatrischen PHTS-Patient*innen.
In einem weiterführenden Projekt sollen Zellmodelle für die PHTS-Forschung mit Hilfe der CRISPR/Cas-Methode etabliert werden. Dank der 2012 entwickelten CRISPR/Cas-Methode ist es möglich, an spezifischen Stellen im Genom der Zellen Mutationen einzufügen. Dabei wird das bakterielle Enzym Cas9 in Zellen eingebracht und über einen komplementären RNA-Strang an die gewünschte Stelle im Genom dirigiert. Dadurch werden zelleigene Reparaturmechanismen in Gang gesetzt, die zu heilsamen Mutationen in den Zellen führen sollen.
beantragte Projektmittel
10.000,00 €
Projektlaufzeit
10 Monate
2020
Antragsteller*innen
Thomas Georgi,
Prof. Dr. med. Regine Kluge,
Dr. med. Lars Kurch
Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin am Universitätsklinikum Leipzig
Projektthemen
Qualitätssicherung der PET-Referenzbegutachtung (1) sowie Evaluierung der prognostischen Wertigkeit des metabolischen Tumorvolumens im Staging (2) im Rahmen der EuroNet-PHL-C2-Studie
Projektbeschreibung
Der Projektantrag bezieht sich auf zwei Projekte innerhalb der EuroNet-PHL-Studien mit Kindern und Jugendlichen mit Hodgkin-Lymphom (Lymphdrüsenkrebs). Gegenstand für beide Projekte ist die Positronenemissionstomographie (PET) als Bildgebungsverfahren.
Projekt 1: Einfluss der PET-Rekonstruktionsalgorithmen auf die Quantifizierung
Die Bildentstehung und -bearbeitung von PET-Aufnahmen unterliegt einem fortschrittlichen Wandel. Immer schärfere PET-Bilder ermöglichen eine detail-getreuere Befundung, haben aber auch Einfluss auf die visuelle und quantitative Beurteilung der Aufnahmen. Im Hinblick auf die aktuelle EuroNet-PHL-C2 Studie ist es entscheidend zu überprüfen, ob und wenn ja, in welchem Ausmaß Rekonstruktionsparameter Einfluss auf die quantitative Bewertung der Interim-PET haben. Besonderes Augenmerk soll dabei vor allem auf die neuen Rekonstruktionsalgorithmen „Point-Spread-Function“ und „Time-of-Flight“ sowie die Voxelgröße gelegt werden. Da in der EuroNet-PHL-C2-Studie in der überwiegenden Mehrzahl PET-Scanner der Firma Siemens zur Anwendung kommen, soll der Fokus dieser Studie auf den von Siemens verwendeten Rekonstruktionsalgorithmen liegen. Nachdem schon eine orientierende Vorarbeit erfolgt ist, soll jetzt eine systematische Untersuchung erfolgen. Die entscheidende Frage dabei ist, inwieweit die Verwendung bestimmter Rekonstruktionsparameter einen Einfluss auf die weitere Therapieentscheidung hat.
Projekt 2: Evaluierung des metabolischen Tumorvolumens (MTV)
Das morphologische Tumorvolumen besitzt beim Hodgkin-Lymphom eine prognostische Relevanz. So stellt ein initiales morphologisches Volumen von ≥ 200ml in einer Einzelregion beim pädiatrischen Hodgkin-Lymphom einen Risikofaktor dar und führt zur Höherstufung der Patient*innen.
Ein entscheidender Vorteil der Messung des metabolischen Tumorvolumens gegenüber der Bestimmung des morphologischen Volumens ist, dass sich hier Software-Lösungen implementieren lassen, die eine schnelle und reproduzierbare Bestimmung ermöglichen. Problematisch ist jedoch, dass für die MTV-Messung Kriterien zur automatischen Festlegung der Außenkontur vorgegeben werden müssen. Verschiedene Arbeitsgruppen wenden unterschiedliche Parameter an, die das Ergebnis erheblich beeinflussen. In den letzten Jahren hat das Projektteam eine Vielzahl von Voruntersuchungen durchgeführt, um die beste Methode zur MTV-Messung zu bestimmen. Das nächste Ziel soll nun die systematische Bestimmung des MTV am Patientenkollektiv der EuroNet-PHL-C1-Studie (200 Proband*innen) und die Korrelation mit dem Patient*innen-Outcome sein. Für diese Studie ist der Nachbeobachtungszeitraum abgeschlossen, die Studiendaten werden aktuell publiziert und stehen somit nun auch für dieses Begleitprojekt zur Verfügung.
beantragte Projektmittel
25.000,00 Euro für eine Projektlaufzeit von zwei Jahren
2019
Antragsteller
Prof. Dr. med. Holger Christiansen
Selbständige Abteilung für Pädiatrische Onkologie, Hämatologie und Hämostaseologie am Department für Frauen- und Kindermedizin des Universitätsklinikums Leipzig
Projektthema
Epigenetische Regulation von Tumorsuppressorgenen durch TET-Proteine beim Neuroblastom in Abhängigkeit von dem Onkogen MYCN
Projektbeschreibung
Gegenstand der Studie ist der Tumor „Neuroblastom“, der häufigste Tumor in der Kinder- und Jugendmedizin außerhalb des zentralen Nervensystems. Bei diesem Tumor kommt es zu diversen Veränderungen von Genen in der Tumor-DNA (Erbsubstanz) und zu einer veränderten Expression diverser Gene auf RNA- und Protein-Ebene, die mit hoher Wahrscheinlichkeit zur Entstehung des Tumors und seinem Fortschreiten beitragen.
Am Universitätskinderklinikum Leipzig stehen diverse Neuroblastom-Zelllinien zur Verfügung, in denen die Auswirkung dieser veränderten Gene auf Zellwachstum und Zelltod im hauseigenen Kinderkrebsforschungslabor beforscht werden können.
Im beantragten Projekt wird studiert, wie sog. TET-Proteine sich auf die Aktivität von Tumorsuppressorgenen auswirken. Da beim Neuroblastom das Onkogen MYCN eine sehr wichtige Rolle spielt, soll zudem beforscht werden, wie sich eine Aktivierung von MYCN auf die Funktion von TET-Proteinen auswirkt.
beantragte Projektmittel
Mitfinanzierung einer MTA-Stelle in Höhe von 25.000 Euro
2019
Antragsteller
Dr. Lars Kurch
Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin des Universitätsklinikums Leipzig
Projektthema
Beitrag zur Optimierung der Dosisempfehlung für F18-FDG-PET-Untersuchungen bei Kindern und Jugendlichen mit einer Krebserkrankung
Projektbeschreibung
Die Positronenemissionstomographie (PET) wurde Anfang der 1990iger Jahre in das Portfolio der in großen Kliniken angebotenen bildgebenden Verfahren aufgenommen. Seither konnte die PET bei verschiedensten Tumorerkrankungen zu einer individualisierten Behandlungsplanung beitragen. Diese kommt insbesondere Kindern und Jugendlichen mit einer Krebserkrankung zugute.
Da zur PET-Bildgebung schwach radioaktiv markierte Substanzen eingesetzt werden (F18-FDG), sind Patient*innen bei jeder Untersuchung Strahlung ausgesetzt. Weil aber jegliche Strahlenbelastung insbesondere bei Kindern und Jugendlichen die Wahrscheinlichkeit für strahleninduzierte Malignome erhöht, sollte diese auf ein notwendiges Minimum reduziert werden. Dieses notwendige Minimum darf aber keinesfalls unterschritten werden, da ansonsten die Aussagekraft der Bilder merklich sinkt.
Vor jeder PET-Untersuchung muss die erforderliche Strahlendosis individuell ermittelt werden. Zu diesem Zweck hat die Europäische Gesellschaft für Nuklearmedizin die Paediatric Dosage-Card und den Paediatric Dosage-Calculator entwickelt. Problematisch an diesen Kalkulationshilfen ist allerdings, dass die dahinterstehenden Berechnungsgrundlagen auf Annahmen basieren, die mehr als 15 Jahre alt sind. Jedoch gab es in den letzten 15 Jahren signifikante Innovationen auf dem Gebiet der Gerätetechnik, die zu einer deutlich sensitiveren Detektion der für die Bildentstehung erforderlichen Strahlen führen. Auch das Auflösungsvermögen konnte im beträchtlichen Maße verbessert werden. Insofern liegt die Vermutung nahe, dass die über die Kalkulationshilfen ermittelten Dosen zu hoch sind.
Daher sollen 2.000 Bilddatensätze, die im Zeitraum von 2015 bis 2018 entstanden, hinsichtlich ihrer Bildqualität eingeschätzt und die Bildqualität in Abhängigkeit von der verabreichten F18-FDG-Dosis sowie des verwendeten PET-Scannersystems bewertet werden. Idealerweise kann am Ende dieser Auswertung die Frage beantwortet werden, wie viel F18-FDG-Dosisreduktion bei Verwendung welches PET-Scannersystems weiterhin suffizient auswertbare, qualitativ hochwertige PET-Bilder liefert. Diese Antworten könnten wiederum die Basis für eine Anpassung der den Dosiskalkulationssystemen zugrundeliegenden Berechnungsalgorithmen bilden und somit zukünftigen Patient*innen unnötige Strahlenexposition bei gewährleisteter Bildqualität ersparen.
beantragte Projektmittel
Personalmittel, Reisekosten, Publikationskosten in Höhe von 22.149,88 €
2018
Antragsteller
Dr. Lars Kurch
Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin des Universitätsklinikums Leipzig
Projektthema & Projektbeschreibung
Seit 2003 erfolgt an der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin des Universitätsklinikums Leipzig die zentrale Referenzbegutachtung der meisten PET-, PET-CT- und neuerdings auch PET-MRT-Untersuchungen von Kindern und Jugendlichen mit einem Hodgkin-Lymphom. Im Rahmen zweier einjähriger Projekte sollen zwei Problemfelder der PET-Diagnostik wissenschaftlich bearbeitet werden: Das eine Projekt betrifft die Prävention von aktiviertem braunen Fett, das andere die Definition eines diffusen Milzbefalls.
Evaluation der Präventionsmaßnahmen von aktiviertem braunem Fett in FDG-PET-Untersuchungen bei Kindern und Jugendlichen mit einem Hodgkin-Lymphom
Bei Säuglingen wird die Aufrechterhaltung der Körpertemperatur von einer besonderen Fettart, dem braunen Fett, übernommen. Diese Funktion bleibt bis ins junge Erwachsenenalter erhalten. Bei Kältereizen oder bei Aufregung wird braunes Fett aktiviert. Das führt dazu, dass ein signifikanter Anteil des beim PET applizierten Radiopharmakons ins braune Fett aufgenommen wird und die PET-Daten verfälscht. Präventionsmaßnahmen wie Wärmeapplikation von außen und innen, Gabe eines unselektiven Betablockers oder die Verabreichung von Diazepam sollten allen PET-Zentren bekannt sein. Sie sind u. a. hinterlegt in den entsprechenden Leitlinien zur PET-Diagnostik und im Bildgebungsmanual der EuroNet-PHL-C2-Studie. Dennoch sind ca. 15 bis 20 Prozent aller PET-Bildgebungen aufgrund von aktiviertem braunem Fett nur eingeschränkt oder überhaupt nicht auswertbar. Diese Situation soll durch Befragung und Sensibilisierung aller PET-Zentren abgeholfen werden.
Definition eines diffusen Milzbefalls in der FDG-PET bei Kindern und Jugendlichen mit einem Hodgkin-Lymphom
Die Milz ist ein zentrales Organ des Immunsystems. Sie ist bei ca. 30 bis 40 Prozent aller Hodgkin-Lymphom-Patienten befallen. Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) hat sich in den letzten Jahren durch ihre hohe Sensitivität und Spezifität bei der Befundbeurteilung der Milz etabliert. Problematisch ist allerdings die Unterscheidung zwischen einem diffusen, mikronodulären Milzbefall und einer paraneoplastischen Milzaktivierung. Beide Erscheinungen zeichnen sich durch einen gesteigerten Glukosestoffwechsel aus und sind momentan nicht voneinander zu unterscheiden. Es ist anzunehmen, dass ein diffuser mikronodulärer Milzbefall einen vergleichsweise höheren Glukosestoffwechsel ausweist als eine paraneoplastische Milzaktivierung. Jedoch existiert bisher kein belastbarer Wert, der beide Phänomene mit ausreichender Sicherheit zu trennen vermag. Deshalb soll ein Algorithmus gefunden werden, der die Höhe des Glukosestoffwechsels der Milz und/oder des Knochenmarks sowie verschiedene Laborparameter berücksichtigt, um einen diffusen Milzbefall von einer paraneoplastischen Milzaktivierung in der FDG-PET zu unterscheiden.
beantragte Projektmittel
für beide Projektteile 21.633,23 €
2017
Antragstellerin
Univ.-Prof. Dr. med. habil. Regine Kluge
Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin der Universität Leipzig
Projektthema
Schaffung eines einheitlichen Standards zur Durchführung von PET/MRT bei Kindern und Jugendlichen mit Hodgkin Lymphom
Projektbeschreibung
Zielgruppe des Projektes sind Kinder und Jugendliche mit Lymphdrüsenkrebs, dem Hodgkin-Lymphom. Zur Diagnose des Krebsbefundes (Ausbreitung des Tumors, Größe des Tumors, Verhalten des Tumors) kombiniert das Team von Prof. Kluge das klassische MRT (Magnetresonanztomographie) mit dem nuklearmedizinischen Bildgebungsverfahren PET (Positronen-Emissions-Tomographie) zum PET/MRT. Mit Hilfe dieses noch jungen Verfahrens (es gibt weltweit erst 12 Geräte) ist eine einzigartige Befundbeurteilung möglich. Im Ergebnis der PET/MRT-Untersuchungen ist es bislang möglich, bereits mehr als 50 Prozent der jungen Hodgkin-Patient*innen eine Strahlentherapie zu ersparen, da sich zeigte, dass die Chemotherapie vollauf genügte, die Tumorzellen abzutöten. Dadurch erspart man den jungen Patient*innen die leider noch häufig auftretenden Spätfolgen einer Strahlentherapie wie Lungen- und Herz-Kreislaufbeschwerden bzw. Zweittumore. Schon heute lässt sich vorhersehen, dass sich der Anteil strahlentherapiebedürftiger Kinder weiter senken lässt, wenn es gelingt, das PET/MRT weiter zu verfeinern und die Standards für dieses Bildgebungsverfahren zu vereinheitlichen. Deshalb hat das Forschungsprojekt die europaweite Standardisierung und Etablierung dieses Verfahrens zum Gegenstand.
beantragte Projektmittel
Personal- und Sachmittel im Umfang von 120.325,00 Euro
(Laufzeit: 2017-2021)
2017
Antragsteller
Prof. Dr. med. Holger Christiansen
Selbständige Abteilung für Pädiatrische Onkologie, Hämatologie und Hämostaseologie am Department für Frauen- und Kindermedizin des Universitätsklinikums Leipzig
Projektthema
Bestimmung der Telomerlängen im Tumorgewebe bei Kindern und Jugendlichen, die an einem Neuroblastom erkrankt sind
Projektbeschreibung
Beim Neuroblastom (Nervenzellentumor) kommt es zu diversen Veränderungen in der DNA (Erbsubstanz), die vermutlich zur Entstehung des Tumors und zu seinem Fortschreiten beitragen. Eine wichtige Rolle dabei scheinen die Telomere zu spielen. Das sind DNA-Strukturen an den Enden der Chromosomen („Schutzkappen“). Bei der Zellteilung verändern sich die Telomere in der Länge. Wird eine kritische Länge erreicht, werden Vorgänge wie Zelltod, Alterung und Umwandlung in eine Tumorzelle induziert. Im Rahmen des Projekts soll bei Patient*innen die Länge der Telomere in den Tumorzellen gemessen werden. Lassen die Telomerlängen einen ungünstigen klinischen Verlauf vermuten, kann frühzeitig angepasst therapiert werden.
beantragte Projektmittel
Personalmittel in Höhe von 25.000 Euro
2016
Antragstellerin
Univ.-Prof. Dr. med. habil. Regine Kluge
Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin der Universität Leipzig
Projektthema
Forschungstätigkeiten im Rahmen der EuroNet-PHL-Studien für Kinder und Jugendliche mit Hodgkin-Lymphom (Lymphdrüsenkrebs)
Projektbeschreibung
Fortsetzung der europäischen Studie zum Lymphdrüsenkrebs bei Kindern und Jugendlichen, dem sog. Hodgkin-Lymphom (EuroNet-PHL-C2-Studie):
- Neurekrutierung mehrerer Länder
- Zahl der nötigen Referenz-Begutachtungen steigt
- neue quantitative Auswertungsverfahren mit verbesserter Qualität der Auswertung, mit klareren Therapie-Entscheidungen und mit weiterer Abschwächung der Therapie-Intensität
Forschungsprojekte zur Auswertung der Vorgängerstudie (EuroNet-PHL-C1-Studie):
- präzise und effektive Erfassung des Tumorvolumens im gesamten Körper (semiautomatisch, software-gestützt)
- Rolle des Milzbefalls (Erfassung des Stoffwechselmusters der Milz zu Erkrankungsbeginn und unter Chemotherapie)
beantragte Projektmittel
Personalmittel für das Studienteam im Umfang von 25.000 Euro
2016
Antragstellerin
Dipl. Troph. Franziska Käßner
Zentrum für Pädiatrische Forschung
Klinik und Poliklinik für Kinder und Jugendliche am Universitätsklinikum Leipzig
Projektthema
Hemmung des Wachstums von Fettgewebstumoren durch Stabilisierung des Wachstumsregulators PTEN (Zellkulturversuch mit dem Medikament Simvastatin)
Projektbeschreibung
Kinder mit seltenen genetischen Störungen, dem sogenannten PTEN-Hamartom-Tumor Syndrom, leiden unter einer Fehlregulation beim Zellwachstum. Kinder mit diesen Gendefekten entwickeln gehäuft Fettgewebstumore, sogenannte Lipome, welche in einigen Fällen exzessiv wachsen (Lipomatose) und aufgrund des verdrängenden und infiltrativen Wachstums zu Organverdrängung, Organfunktionsverlust und chronischen Schmerzen führen können. Weiterhin haben diese Patient*innen ein deutlich erhöhtes Risiko für die Erkrankung an z.B. Brust- und Schilddrüsenkrebs. Derzeit besteht die Therapie lediglich aus regelmäßiger Überwachung zur Früherkennung von Neoplasien, genetischer Beratung und chirurgischen Eingriffen zur Symptomlinderung. Eine ursächliche pharmakologische Therapie gibt es bisher aufgrund der Seltenheit der Erkrankung nicht. Ziel des Projektes ist es, herauszufinden, ob Simvastatin als ein mögliches Medikament zur Behandlung von Fettgewebstumoren von Kindern mit Defekten im PTEN-Gen infrage kommt.
beantragte Projektmittel
Anschubförderung für projektbezogene Verbrauchsmaterialien in Höhe von 15.000 Euro
2015
Antragstellerin
Univ.-Prof. Dr. med. habil. Regine Kluge
Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin der Universität Leipzig
Projektthema
Zentrale Referenzbeurteilung bei Patient*innen mit Hodgkin-Lymphom und Optimierung der Beurteilung
Projektbeschreibung
Durch die bisherige Arbeit am Klinikum von Frau Prof. Kluge ist es gelungen, eine Strahlentherapie bei 50 Prozent der jungen Patient*innen mit Hodgkin-Lymphom (Lymphdrüsenkrebs) zu vermeiden und damit Folgeschäden im späteren Leben wie Zweitkrebserkrankungen sowie Herz- und Lungenerkrankungen zu verhindern. Durch noch bessere Bildgebungsverfahren zur Beurteilung der Tumorausbreitung und des Tumorverhaltens mit nuklearmedizinischen Methoden soll der Prozentsatz strahlentherapiebedürftiger Kinder auf 20 Prozent reduziert werden. Hierzu sollen neue physikalische Parameter getestet und etabliert werden.
beantragte Projektmittel
Personalmittel für einen Assistenzarzt mit wissenschaftlichen Aufgaben im Umfang von 15.000 Euro
2014
Antragstellerin
Univ.-Prof. Dr. med. habil. Regine Kluge
Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin der Universität Leipzig
Projektthema
Unterstützung einer neuen Auswertungsmethode der PET-Untersuchungen auf Basis der Bestimmung des metabolischen Tumorvolumens und der Analyse des prognostischen Wertes dieses Parameters
Projektbeschreibung
Kinder und Jugendliche mit einem Hodgkin-Lymphom (Lymphdrüsenkrebs) werden sehr erfolgreich mit Hilfe von Chemo- und Strahlentherapie behandelt. Es ist bekannt, dass ein großer Teil der Patient*innen allein durch Chemotherapie geheilt werden kann und keiner risikoreichen Strahlenbehandlung bedarf. Das Problem besteht darin, diejenigen Patient*innen rechtzeitig zu identifizieren, die keine Strahlentherapie benötigen. Hierfür hat sich die Positronen-Emissions-Tomographie (PET), ein bildgebendes Verfahren der Nuklearmedizin, sehr gut bewährt. Bei diesem Verfahren wird der Glukosestoffwechsel im Tumorgewebe gemessen. So konnten bislang 50 Prozent der behandelten Patient*innen ohne Strahlentherapie geheilt werden. Ziel ist es, diesen Prozentsatz weiter zu senken durch die weitere Verbesserung der Bildgebungs- und Analyseverfahren. Für das vorliegende Projekt liegt der Schwerpunkt auf der Bestimmung des metabolischen Tumorvolumens und auf der Analyse des prognostischen Wertes dieses Parameters.
beantragte Projektmittel
Personalmittel für einen Arzt und eine Hilfskraft in Höhe von 15.000 Euro
2014
Antragsteller
Prof. Dr. med. Wieland Kiess
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin der Universität Leipzig
Projektthema
Chemosensibilisierung von Leukämiezellen
Projektbeschreibung
Bei der Behandlung von Leukämien treten trotz Optimierung der therapeutischen Strategien nach wie vor unerwünschte Nebenwirkungen auf, z.B. Mukositis, Übelkeit und Erbrechen, Erschöpfung sowie Haarausfall. Ziel des Projektes ist die Sensibilisierung von Leukämiezellen für etablierte Chemotherapeutika, damit die Dosierung von Chemotherapeutika bei gleichem Behandlungserfolg verringert werden kann. Das würde potentiell zu einer besseren Verträglichkeit der Chemotherapie führen.
beantragte Projektmittel
Anschubförderung für projektbezogene Verbrauchsmaterialien in Höhe von 14.000 Euro
2013
Antragstellerin
Univ.-Prof. Dr. med. habil. Regine Kluge
Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin der Universität Leipzig
Projektthema
systematische Auswertung neu entwickelter Parameter aus PET-Untersuchungen bei Hodgkin-Patient*innen, Quantifizierung und prognostische Bewertung der initialen Tumorausbreitung und der Restbefunde während der Chemotherapie
Projektbeschreibung
Bei Kindern und Jugendlichen mit Hodgkin-Lymphom (Lymphdrüsenkrebs) wird sowohl der Anfangsbefund als auch der Behandlungsverlauf mittels bildgebender Verfahren der Nuklearmedizin dokumentiert. Zum Einsatz kommt hierbei die sog. Positronen-Emissions-Tomographie (PET). Durch ein von der EU gefördertes Projekt ist es gelungen, die originalen PET-Daten von über 2.000 Kindern und Jugendlichen mit Hodgkin-Lymphom aus 20 europäischen Ländern digital bereitzustellen und zu archivieren. Gleichzeitig stehen auch alle klinischen Daten in einer Datenbank zur Verfügung. Diese weltweit einzigartige Datensammlung ermöglicht es, Zusammenhänge zwischen der Ausprägung der Erkrankung, klinischen Parametern und dem späteren Erkrankungsverlauf neu zu entdecken. So sollen die Kriterien für die Bewertung der PET-Befunde entscheidend verfeinert werden. Für das beantragte Projekt soll durch einen Arzt ermöglicht werden, neu entwickelte Parameter aus der PET-Untersuchung systematisch auszuwerten, die initiale Tumorausbreitung und die Restbefunde während der Chemotherapie zu quantifizieren und auf ihren prognostischen Wert hin zu überprüfen.
beantragte Projektmittel
Personalmittel für einen Assistenzarzt für 4 Monate in Höhe von 20.000 Euro
2012
Antragsteller
Prof. Dr. med. Holger Christiansen
Klinik und Poliklinik für Kinder und Jugendliche der Universität Leipzig
Projektthema
Aufhebung der Chemotherapieresistenz in prognostisch ungünstigen Neuroblastomen
Projektbeschreibung
Etwa 40 Prozent der jungen Patient*innen mit einem Neuroblastom (Nervenzellentumor) versterben infolge einer Chemotherapieresistenz. Hierfür sind diverse zellbiologische Mechanismen in den Tumorzellen verantwortlich gemacht worden. Bisher ist es aber noch nicht gelungen, diese Mechanismen pharmakologisch so zu beeinflussen, dass die Chemotherapieresistenz aufgehoben wird und somit die Überlebensrate von derzeit 60 Prozent auf ein verbessertes Niveau gesteigert werden kann.
Es besteht nun die Vorstellung, dass die gezielte pharmakologische Beeinflussung eines oder mehrerer dieser Mechanismen die Chemotherapieresistenz aufheben kann und diese Tumore somit therapierbar werden. Hierzu sollen entsprechende Experimente in verschiedenen Konstellationen durchgeführt werden.
beantragte Projektmittel
Sachkosten für Biochemikalien sowie Personalkosten für eine halbe MTA-Stelle für ein Jahr in Höhe von 30.000 Euro
2011
Antragsteller
Prof. Dr. med. Holger Christiansen
Klinik und Poliklinik für Kinder und Jugendliche der Universität Leipzig
Projektthema
Pharmakologische Hemmung der TRAP-1-induzierten Anti-Apoptose in Neuroblastomzellen
Projektbeschreibung
Eine zentrale Rolle in der Biologie von Neuroblastomzellen (Nerventumor) spielt das Krebs-Gen MYCN, das für viele, teilweise entgegengesetzte biologische Effekte verantwortlich ist. So aktiviert MYCN einerseits das Zellwachstum und die Zellvermehrung (Proliferation), andererseits löst es den programmierten Zelltod aus (Apoptose).
Bei Neuroblastom-Patient*innen, die sich als resistent erweisen gegen die Chemotherapie, hemmt das MYCN-beeinflusste Gen TRAP-1 den beabsichtigten gezielten Zelltod von Tumorzellen, es kommt zur sog. Anti-Apoptose und damit zur Therapieresistenz.
In einem ersten Schritt ist es das Forschungsziel, zu zeigen, dass die MYCN-aktivierte Anti-Apoptose via Aktivierung von TRAP-1 ein wesentlicher Mechanismus für die Chemotherapie-Resistenz therapie-refraktärer Neuroblastomerkrankungen ist. In einem zweiten Schritt wird beabsichtigt, diesen Mechanismus pharmaklogisch zu beeinflussen.
beantragte Projektmittel
Verbrauchsmittel (Biochemikalien) und Personalkosten für eine halbe MTA-Stelle für ein Jahr in Höhe von 35.000 Euro
2010
Antragsteller
Prof. Dr. med. Holger Christiansen
Klinik und Poliklinik für Kinder und Jugendliche der Universität Leipzig
Projektthema
Nachweis der minimalen Resterkrankung beim Neuroblastom durch neue molekular-onkologische Untersuchungsmethoden
Projektbeschreibung
Das Neuroblastom (Nervenzellentumor) im Kindesalter ist bei etwa 40 Prozent der Patient*innen mit einer sehr ungünstigen Prognose behaftet. Es ist in den letzten Monaten gelungen, DNA-Strukturen besonders aggressiver Neuroblastome mit einer sehr hohen Auflösung quantitativ nachzuweisen. Das Besondere ist: es handelt sich hierbei um einen patient*innen-spezifischen qualitativen DNA-Marker. Dies ist eine wesentliche Neuerung. Auf Basis dieser DNA-Strukturen kann nun die sog. minimale Resterkrankung in jedem Einzelfall individuell festgestellt werden.
Die gleichen DNA-Strukturen können genutzt werden, um diese aggressiven Neuroblastome in ihrem Wachstum erheblich zu hemmen. Hierzu werden kostenaufwendige Experimente nötig, deren Durchführung mit Stiftungsmitteln zur Förderung beantragt wird.
beantragte Projektmittel
Personalkosten und Verbrauchsmaterialien in Höhe von 30.000 Euro
2009
Antragsteller
Prof. Dr. med. Holger Christiansen
Klinik und Poliklinik für Kinder und Jugendliche der Universität Leipzig
Projektthema
Förderung der wissenschaftlichen Forschung auf dem Gebiet der pädiatrischen Hämatologie und Onkologie, speziell zu Neuroblastomen
Projektbeschreibung
Verschiedene Unterformen des Neuroblastoms (Nervenzellentumor) können sich mit und ohne Therapie zurückbilden. Andere Unterformen führen trotz Anwendung aller heute durchführbaren Therapieformen zum Tod. Das betrifft derzeit jedes zweite Kind, und diese Quote stagniert seit Jahren.
Um diese Situation zu verbessern, muss ein tieferes Verständnis über die Entstehung dieser Tumoren und über ihr biologisches Verhalten geschaffen werden. Eine zentrale Stellung im biologischen Verhalten des Neuroblastoms nimmt das Gen MYCN ein. Dieses Krebs-Gen steuert vielfältige zelluläre Prozesse. Wenn es gelingen sollte, dieses MYCN-Gen kritisch zu beeinflussen, könnte man unter Umständen die Behandelbarkeit des Neuroblastoms verbessern.
Im vorliegenden Projekt soll das Gen TRAP-1, das direkt durch das MYCN-Gen gesteuert wird, untersucht werden, denn erste Experimente haben gezeigt, dass eine Beeinflussung von TRAP-1 das Zelltod-Verhalten (Apoptose) in Neuroblastomen verändert.
beantragte Projektmittel
Personalkosten und Verbrauchsmaterialien in Höhe von 30.000 Euro
2008
Antragsteller
Prof. Dr. med. Wieland Kiess
Prof. Dr. med. Holger Till
Universitätsklinikum Leipzig
Projektthema
Prognostische Aussagekraft von Stammzellmarkern Thy1 und CXCR4 im Neuroblastom
Projektbeschreibung
Für Patient*innen mit einem Neuroblastom (Nervenzellentumor) im fortgeschrittenen Stadium sind die Überlebenschancen immer noch schlecht. Zur Verbesserung der Therapiemöglichkeiten spielen Prognosefaktoren eine wichtige Rolle, die zu einer individuell wirksamen Therapie führen können.
Solche Prognosefaktoren sind sogenannte Tumormarker, die sich im Tumorgewebe durch verschiedene Labortechniken darstellen lassen. Das Vorhandensein solcher Tumormarker und ihre Ausprägung können Aufschluss geben über die Eigenschaften eines Tumors und somit über weitere spezielle Therapiemöglichkeiten.
Im vorliegenden Projekt soll untersucht werden, ob eine bestimmte Art von Eiweißen (Thy1 und CXCR4), welche zu den sog. Stammzellmarkern zählen, im Neuroblastom die Eigenschaft eines Tumormarkers besitzen.
beantragte Projektmittel
Personal- und Sachkosten in Höhe von 20.000 Euro
2008
Antragstellerin
Univ.-Prof. Dr. med. habil. Regine Kluge
Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin der Universität Leipzig
Projektthema
Unterstützung des nuklearmedizinischen Referenzzentrums der Hodgkin-Studienzentrale
Projektbeschreibung
Die fortlaufende nuklearmedizinische Referenzbegutachtung aller Kinder und Jugendlichen mit Hodgkin-Lymphom (Lymphdrüsenkrebs) aus Deutschland in unserer Klinik wird derzeit noch nicht durch die gesetzliche Krankenversicherung abgedeckt, ebensowenig wie durch andere Fördermittel. Um auch 2008 die Begutachtung in gleicher Weise fortführen zu können wie bislang wird die entsprechende Unterstützung durch die Stiftung beantragt.
beantragte Projektmittel
Personalmittel in Höhe von 22.000 Euro
2007
Antragsteller
Prof. Dr. med. Wieland Kiess
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin der Universität Leipzig
Projektthema
Zellproliferation und Migration von Glioblastom-Zelllinien in Antwort auf Wachstumsfaktoren in der Zellkultur
Projektbeschreibung
Maligne bösartige Hirntumore (Glioblastome) sind im Kindes- und Jugendalter nach wie vor schwer zu therapieren. Das Hauptproblem ist die Tatsache, dass diese Krebszellen rasch und frühzeitig infiltrieren, d.h. gesundes Gewebe durchsetzen. Welche Wachstumsfaktoren dabei eine Rolle spielen, ist bislang wenig bekannt. Im beantragten Projekt soll eine Reihe von Tumorzelllinien in Kultur genommen werden, um mithilfe verschiedener Untersuchungsmethoden die Vermehrung (Zellproliferation) und Ausbreitung (Migration) von Hirntumorzellen zu untersuchen.
beantragte Projektmittel
Personal- und Verbrauchsmittel in Höhe von 25.000 Euro
2007
Antragsteller*innen
Priv.-Doz. Dr. med. Christine Mauz-Körholz
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin der Universität Halle (Saale)
Dr. rer. medic. Dirk Hasenclever
Institut für Medizinische Epidemiologie und Statistik der Universität Leipzig
Prof. Dr. med. Dieter Körholz
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin der Universität Halle (Saale)
Projektthema
Fertilitätsuntersuchung bei männlichen Jugendlichen mit einem Hodgkin-Lymphom nach einer Behandlung mit einer Dacarbazin-haltigen Kombinationschemotherapie
Projektbeschreibung
Die Standard-Chemotherapie bei Patient*innen mit Hodgkin-Lymphom (Lymphdrüsenkrebs) enthält den Wirkstoff Procarbazin, der die Fruchtbarkeit (Fertilität) bei männlichen Patienten beeinträchtigen kann. Deshalb wurden in einer Pilotstudie von 2002 bis 2005 insgesamt 205 Jungen mit einem mittleren bis höheren Stadium des Hodgkin-Lymphoms mit einer Kombinationschemotherapie behandelt, die statt Procarbazin den Wirkstoff Dacarbazin enthält. Im beantragten Projekt soll nun untersucht werden, ob die Fertilität dieser Patienten durch die Kombinationschemotherapie beeinträchtigt wird.
beantragte Projektmittel
Personal- und Sachmittel in Höhe von 9.600 Euro
2007
Antragstellerin
Univ.-Prof. Dr. med. habil. Regine Kluge
Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin der Universität Leipzig
Projektthema
Unterstützung des Nuklearmedizinischen Referenzzentrums der Hodgkin-Studienzentrale
Projektbeschreibung
In der Hodgkin-Studienzentrale in Halle (Saale) und ihren angeschlossenen Referenzzentren in Mitteldeutschland findet die Begutachtung aller Hodgkin-Befunde (Lymphdrüsenkrebs) bei Kindern und Jugendlichen aus ganz Deutschland und weiteren 14 europäischen Ländern statt. Ein Großteil der Kosten kann über die Deutsche Krebshilfe finanziert werden. Die Kosten für die nuklearmedizinische Referenzbegutachtung an der Leipziger Universitätsklinik für Nuklearmedizin sind jedoch nicht über die Unterstützung durch die Deutscher Krebshilfe gedeckt, weshalb mit vorliegendem Projekt die Kostenübernahme durch die Stiftung beantragt wird.
beantragte Projektmittel
Personalkosten in Höhe von 30.000 Euro
2007
Antragsteller*innen
Prof. Dr. med. Rolf-Dieter Kortmann
Dr. med. Gabriele Hänsgen
Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie der Universität Leipzig
Projektthema
Unterstützung der radiotherapeutischen Referenzbegutachtung im Rahmen der Hodgkin-Studie
Projektbeschreibung
Die Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie der Universität Leipzig fungiert seit 7 Jahren als Studien- und Referenzzentrum für Strahlentherapie für Hirntumore im Kindesalter. Zur Bündelung von Kapazitäten und Know-how kann hier auch die Qualitätssicherung im Rahmen der Strahlentherapie für Kinder und Jugendliche mit Lymphdrüsenkrebs (Hodgkin-Lymphom) erfolgen, sofern die erstmalige Einrichtung entsprechender Strukturen durch die Stiftung gefördert wird.
beantragte Projektmittel
Personal- und Sachkosten in Höhe von 20.600 Euro
2006
Antragstellerin
Univ.-Prof. Dr. med. habil. Regine Kluge
Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin der Universität Leipzig
Projektthema
Unterstützung des Nuklearmedizinischen Referenzzentrums der Hodgkin-Studienzentrale
Projektbeschreibung
In der Hodgkin-Studienzentrale in Halle (Saale) und ihren angeschlossenen Referenzzentren in Mitteldeutschland findet die Begutachtung aller Hodgkin-Befunde (Lymphdrüsenkrebs) bei Kindern und Jugendlichen aus ganz Deutschland und weiteren 14 europäischen Ländern statt. Ein Großteil der Kosten kann über die Deutsche Krebshilfe finanziert werden. Die Kosten für die nuklearmedizinische Referenzbegutachtung an der Leipziger Universitätsklinik für Nuklearmedizin sind jedoch nicht über die Unterstützung durch die Deutscher Krebshilfe gedeckt, weshalb mit vorliegendem Projekt die Kostenübernahme durch die Stiftung beantragt wird.
beantragte Projektmittel
Personalkosten in Höhe von 5.000 Euro
2006
Antragstellerin
Dr. Oana Brosteanu
Koordinierungszentrum für Klinische Studien Leipzig (KKSL) der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig
Projektthema
Unterstützung der Internationalen Studienzentrale zum Hodgkin-Lymphom (Lymphdrüsenkrebs) in Leipzig bei Aufbau, Einrichtung und Management einer europäischen Datenbank
beantragte Projektmittel
Personal- und Sachkosten in Höhe von 40.000 Euro
Projekte chronologisch
geförderte Projekte 2023
geförderte Projekte 2022
geförderte Projekte 2021
geförderte Projekte 2020
geförderte Projekte 2019
geförderte Projekte 2018
geförderte Projekte 2017
geförderte Projekte 2016
geförderte Projekte 2015
geförderte Projekte 2014
geförderte Projekte 2013
geförderte Projekte 2012
geförderte Projekte 2011
geförderte Projekte 2010
geförderte Projekte 2009
geförderte Projekte 2008
geförderte Projekte 2007
geförderte Projekte 2006
Projekte regional
geförderte Projekte in Dresden
geförderte Projekte in Halle
geförderte Projekte in Jena
geförderte Projekte in Leipzig
geförderte Projekte in Magdeburg
geförderte Einrichtungen
Universitätskinderklinik Dresden
Universitätskinderklinik Halle
Universitätskinderklinik Leipzig
Universitätskinderklinik Magdeburg
Klinik für Nuklearmedizin der Universität Leipzig
Klinik für Strahlentherapie der Universität Halle
Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie der Universität Leipzig
Klinik und Poliklinik für Radiologie am Universitätsklinikum Halle
Forschungslabor der Universitätskinderklinik Halle
(externe Links)