Geförderte Projekte 2018
Im Jahr 2018 konnten folgende Projekte durch unsere Stiftung gefördert werden:

Antragsteller
Dr. Lars Kurch
Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin des Universitätsklinikums Leipzig
Projektthema & Projektbeschreibung
Seit 2003 erfolgt an der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin des Universitätsklinikums Leipzig die zentrale Referenzbegutachtung der meisten PET-, PET-CT- und neuerdings auch PET-MRT-Untersuchungen von Kindern und Jugendlichen mit einem Hodgkin-Lymphom. Im Rahmen zweier einjähriger Projekte sollen zwei Problemfelder der PET-Diagnostik wissenschaftlich bearbeitet werden: Das eine Projekt betrifft die Prävention von aktiviertem braunen Fett, das andere die Definition eines diffusen Milzbefalls.
Evaluation der Präventionsmaßnahmen von aktiviertem braunem Fett in FDG-PET-Untersuchungen bei Kindern und Jugendlichen mit einem Hodgkin-Lymphom
Bei Säuglingen wird die Aufrechterhaltung der Körpertemperatur von einer besonderen Fettart, dem braunen Fett, übernommen. Diese Funktion bleibt bis ins junge Erwachsenenalter erhalten. Bei Kältereizen oder bei Aufregung wird braunes Fett aktiviert. Das führt dazu, dass ein signifikanter Anteil des beim PET applizierten Radiopharmakons ins braune Fett aufgenommen wird und die PET-Daten verfälscht. Präventionsmaßnahmen wie Wärmeapplikation von außen und innen, Gabe eines unselektiven Betablockers oder die Verabreichung von Diazepam sollten allen PET-Zentren bekannt sein. Sie sind u. a. hinterlegt in den entsprechenden Leitlinien zur PET-Diagnostik und im Bildgebungsmanual der EuroNet-PHL-C2-Studie. Dennoch sind ca. 15 bis 20 Prozent aller PET-Bildgebungen aufgrund von aktiviertem braunem Fett nur eingeschränkt oder überhaupt nicht auswertbar. Diese Situation soll durch Befragung und Sensibilisierung aller PET-Zentren abgeholfen werden.
Definition eines diffusen Milzbefalls in der FDG-PET bei Kindern und Jugendlichen mit einem Hodgkin-Lymphom
Die Milz ist ein zentrales Organ des Immunsystems. Sie ist bei ca. 30 bis 40 Prozent aller Hodgkin-Lymphom-Patienten befallen. Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) hat sich in den letzten Jahren durch ihre hohe Sensitivität und Spezifität bei der Befundbeurteilung der Milz etabliert. Problematisch ist allerdings die Unterscheidung zwischen einem diffusen, mikronodulären Milzbefall und einer paraneoplastischen Milzaktivierung. Beide Erscheinungen zeichnen sich durch einen gesteigerten Glukosestoffwechsel aus und sind momentan nicht voneinander zu unterscheiden. Es ist anzunehmen, dass ein diffuser mikronodulärer Milzbefall einen vergleichsweise höheren Glukosestoffwechsel ausweist als eine paraneoplastische Milzaktivierung. Jedoch existiert bisher kein belastbarer Wert, der beide Phänomene mit ausreichender Sicherheit zu trennen vermag. Deshalb soll ein Algorithmus gefunden werden, der die Höhe des Glukosestoffwechsels der Milz und/oder des Knochenmarks sowie verschiedene Laborparameter berücksichtigt, um einen diffusen Milzbefall von einer paraneoplastischen Milzaktivierung in der FDG-PET zu unterscheiden.
beantragte Projektmittel
für beide Projektteile 21.633,23 €

Antragsteller
apl. Prof. Dr. rer. nat., rer. medic. habil. Martin S. Staege
Universitätsklinik und Poliklinik für Pädiatrie I des Universitätsklinikums Halle (Saale)
Forschungslabor
Projektthema
Untersuchung einer neuen Transkriptvariante des Transkriptionsfaktors ONECUT 2 in Hodgkin-Lymphom-Zellen
Projektbeschreibung
Um neue Zielstrukturen für zukünftige therapeutische Entwicklungen zu identifizieren, studierte die Arbeitsgruppe um Prof. Staege die Genexpression von Hodgkin-Lymphom-Zellen. Hierbei konnte eine bislang unbekannte Variante des Transkriptionsfaktors ONECUT 2 (OC2) identifiziert werden, die möglicherweise in die Regulation der Immunantwort involviert ist. Im vorliegenden Projekt soll untersucht werden, ob und welche Gene durch die verschiedenen Transkriptvarianten von OC2 in Hodgkin-Lymphom-Zellen reguliert werden und welche Bedeutung diese Varianten für den malignen Phänotyp dieser Zellen tragen. Die in Hodgkin-Lymphom-Zellen vorliegenden Transkripte von OneCut2 sollen darüber hinaus vollständig charakterisiert, kloniert und gezielt überexprimiert werden.
beantragte Projektmittel
24.000,00 € für Verbrauchsmaterialien

Antragsteller
Prof. Dr. med. Peter Vorwerk
Universitätskinderklinikum Magdeburg
Projektthema
Radioiodtherapie bei differenziertem Schilddrüsenkarzinom (DTC) im Kindesalter – Entwicklung eines einheitlichen Standards in Deutschland
Projektbeschreibung
Die Therapie beim differenzierten Schilddrüsenkarzinom (DTC) im Kindesalter umfasst neben der Chirurgie insbesondere die Radioiodtherapie (RIT). Hier wird radioaktiv markiertes Iod oral appliziert. Dieses reichert sich im Schilddrüsenrest- bzw. Tumorgewebe an und gibt die Strahlenaktivität an das umliegende Gewebe ab. Dadurch kommt es zum Zelltod von verbliebenem Schilddrüsen- bzw. Tumorgewebe.
In diesem Projekt soll in Zusammenarbeit mit der Nuklearmedizinischen Fachgesellschaft ein Fragebogen entwickelt werden, in dem das aktuelle Vorgehen der RIT bei kindlichem DTC in Deutschland in den einzelnen nuklearmedizinischen Zentren erfasst wird. Unter anderem sollen das Vorgehen zur Indikationsstellung, Dosimetrie, Festlegung der Dosis, Art der TSH-Stimulation bzw. Art der Supportiv-Maßnahmen erfragt werden. Die Kompetenz zur Erarbeitung der technischen und physikalischen Einzelheiten stellen die Nuklearmediziner*innen, vertreten durch Herrn Prof. Dr. Luster und PD Dr. Verburg (Universitätsklinikum Marburg). Nach Analyse der Daten soll ein einheitliches standardisiertes Vorgehen bei diesen Tumoren im Kindesalter in Deutschland etabliert und veröffentlicht werden. Die Autorisierung erfolgt durch die Nuklearmedizinische Fachgesellschaft und die GPOH-MET-Studiengruppe als Vertreterin der Gesellschaft der Pädiatrischen Onkologie und Hämatologie (GPOH). Hierdurch soll zum einen die Qualität dieser Therapieoption in Deutschland gesichert und zum anderen eine bessere Vergleichbarkeit der Daten erreicht werden.
beantragte Projektmittel
Personalmittel, Forschungsfreistellung Arzt, 25.000,00 Euro
Projekte chronologisch
geförderte Projekte 2023
geförderte Projekte 2022
geförderte Projekte 2021
geförderte Projekte 2020
geförderte Projekte 2019
geförderte Projekte 2018
geförderte Projekte 2017
geförderte Projekte 2016
geförderte Projekte 2015
geförderte Projekte 2014
geförderte Projekte 2013
geförderte Projekte 2012
geförderte Projekte 2011
geförderte Projekte 2010
geförderte Projekte 2009
geförderte Projekte 2008
geförderte Projekte 2007
geförderte Projekte 2006
Projekte regional
geförderte Projekte in Dresden
geförderte Projekte in Halle
geförderte Projekte in Jena
geförderte Projekte in Leipzig
geförderte Projekte in Magdeburg
geförderte Einrichtungen
Universitätskinderklinik Dresden
Universitätskinderklinik Halle
Universitätskinderklinik Leipzig
Universitätskinderklinik Magdeburg
Klinik für Nuklearmedizin der Universität Leipzig
Klinik für Strahlentherapie der Universität Halle
Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie der Universität Leipzig
Klinik und Poliklinik für Radiologie am Universitätsklinikum Halle
Forschungslabor der Universitätskinderklinik Halle
(externe Links)